Health effects of expressive writing on stressful or traumatic experiences - a meta-analysis

Psychosoc Med. 2006 Nov 16:3:Doc06.

Abstract

In his theory of emotional inhibition Pennebaker [44] proclaimed that the disclosure of stressful or traumatic experiences reduces the probability of detrimental health effects. In his experimental paradigm disclosure was induced by asking the participants to write about their deepest thoughts and feelings relating to a stressful event during 3 to 4 writing sessions of 15 to 20 minutes. Based on a meta-analysis of 13 studies Smyth [58] reported an average effect size of d=0.47 for various health related variables. Considering the great number of studies published since then, the aim of our study was to update the state of evidence regarding the effects of expressive writing on health, including only randomized controlled trials in our analysis. From 42 trials fulfilling the inclusion criteria 30 could be used for the meta-analysis. Neither regarding somatic nor psychological health variables significant effect sizes were found. Various exploratory analyses (e.g. restriction to clinical samples) also resulted in non-significant effect sizes, except for one rendering a very small effect size. Results of our meta-analysis lead to the conclusion that expressive writing has minor or no effects on the subject's health contrary to earlier findings.

In der Theorie der emotionalen Inhibition von Pennebaker [44] wird angenommen, dass "disclosure" (Selbstöffnung) bzgl. traumatischer Erlebnisse die Wahrscheinlichkeit negativer Auswirkungen der Hemmung auf die Gesundheit verringert. Eines der Hauptparadigmen der Selbstöffnung war das sog. "expressive Schreiben". Hierbei wurden Teilnehmer von Untersuchungen gebeten über ihre tiefsten Gedanken und Gefühle bezogen auf das belastende Erlebnis zu schreiben, wobei zumeist 3-4 Schreibsitzungen von 15-20 Minuten angesetzt wurden. In einer Metaanalyse von Smith [58] wurde eine Effektstärke von d=0,47 für die verschiedenen gesundheitsbezogenen Variablen berichtet. Inzwischen ist eine große Anzahl von Untersuchungen zu diesem Thema erschienen. Die Studie hat zum Ziel zu überprüfen, ob die Ergebnisse der ersten Metaanalyse unter der Berücksichtigung neuerer Forschungsergebnisse bestätigt werden können.

Es wurden Literaturrecherchen in den wesentlichen nationalen und internationalen Datenbanken und Fachzeitschriften unternommen. Es wurden nur randomisierte Kontrollgruppenstudien berücksichtigt. Von 43 Studien, die die Einschlusskriterien erfüllten, konnten 30 in die Metaanalyse eingeschlossen werden.

Es wurden zwei Outcome-Bereiche getrennt analysiert: Variablen psychischer und somatischer Gesundheit. Unter Anwendung des Random Effect Modells konnten keine signifikanten Effektstärken bezüglich der beiden Gesundheitsbereiche gefunden werden. Verschiedene andere explorative Analysen (z.B. Limitierung der Studienstichprobe auf solche mit klinischen Probandensamples) erbrachten bis auf eine Ausnahme auch keine signifikanten Ergebnisse. Die Ergebnisse unserer Metaanalyse führen zur der Schlussfolgerung, dass Expressives Schreiben als Intervention zur Gesundheitsförderung bzw. zur Verhinderung negativer gesundheitlicher Wirkungen belastender Erfahrungen nicht geeignet scheint. Die Ergebnisse der vorgelegten Studie werden von anderen Metaanalytischen Untersuchungen gestützt [30], [18]. Die Propagierung des Verfahrens des Expressiven Schreibens in der Öffentlichkeit (vgl. "Writing to Heal" [45]) wird kritisch betrachtet.

Keywords: disclosure; emotional inhibition; expressive writing; meta-analysis.